Ist der digitale Wandel Frauensache?
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Ist der digitale Wandel Frauensache?


Noch immer werden in Deutschland Frauen durchschnittlich schlechter bezahlt als Männer. Auch in Führungspositionen sind Frauen deutlich unterrepräsentiert – und das, obwohl sie oft bessere Qualifikationen als ihre männlichen Kollegen vorweisen können. Der digitale Wandel könnte das ändern. Das könnte neue Möglichkeiten für eine bessere Chancengleichheit bieten, indem sich die Arbeitswelt nach und nach strukturell verändert. Könnte der digitale Wandel vielleicht sogar Frauensache sein?


Der Anteil von Frauen in Führungspositionen stieg in den vergangenen Jahren nur langsam an. Eine Veränderung ist dennoch zu spüren. Zukünftig wird der Wandel der Frauenrolle die Arbeitswelt von Grund auf revolutionieren und überholte, eingefahrene Muster aufbrechen.

Ohne die Erlaubnis ihres Mannes darf eine Frau nicht arbeiten. Ignoriert sie seine Entscheidung, kann er ihren Vertrag kündigen oder den Lohn einbehalten. Was nach einer Geschichte aus einem anderen Zeitalter klingt, war noch bis in die 1950er Jahre in Deutschland Realität. 2019 wiederum lenken Frauen Konzerne und ganze Staaten. An sich stehen sie Männern in nichts nach. Die Praxis sieht dennoch nicht selten anders aus.

„Ich glaube ich kenne keinen Beruf, den nur Männer oder Frauen ausüben können“, erklärt ein Mädchen im Grundschulalter in der zum „Equal Pay Day“ gehörenden Kampagne im März dieses Jahres. Mit dieser Einstellung scheint sie vielen Erwachsenen voraus zu sein. Immerhin werden Frauen immer noch oftmals schlechter bezahlt, erreichen seltener die oberen Führungsebenen und werden vermehrt mit negativen Einstellungen konfrontiert. Neben diesen Faktoren steht auch der Aspekt der Selbstverwirklichung immer mehr im Fokus. Frauen haben das gleiche Recht wie Männer, frei zu entscheiden, wie sie ihre Zukunft gestalten wollen. Als Mutter? Führungskraft? Beides auf einmal? Jede Person muss frei bestimmen können, wie sie sich ihr Leben vorstellt, ohne dabei von der Gesellschaft in eine vordefinierte Rolle gedrängt zu werden. Um jedoch eine komplette Gleichberechtigung zu gewährleisten, ist ein noch weiter voranschreitender Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft nötig.

In der Zukunft leben

Die Vergangenheit kann nicht geändert werden, wohl aber die Zukunft. Gerade die Digitalisierung krempelt die Arbeitswelt um und bietet die optimale Grundlage, bessere Entwicklungschancen für Frauen zu garantieren. Zwar entstehen für alle neue Chancen und Potentiale, doch gerade für weibliche Mitarbeiter ergeben sich Möglichkeiten, die ihnen den Zugang zu Führungspositionen erleichtern. Ein passender Anfang scheint gemacht: Mittlerweile ist über die Hälfte der Hochschulabsolventen weiblich. Immer mehr Frauen steigen in die Berufswelt ein, sind karriereorientiert, gut qualifiziert und damit potenzielle Fach- und Führungskräfte. Zudem steigt der Druck für Unternehmen, weiblichen Fachkräften entsprechende Karrierechancen zu bieten und den Aufstieg in Spitzenpositionen zu ermöglichen. Gleichzeitig übernehmen immer mehr Roboter und Maschinen komplexe, technische Arbeitsvorgänge, sodass sich die Arbeitsinhalte hin zu koordinierenden und administrativen Aufgaben entwickeln. Neben Koordinationsfähigkeiten werden in Zukunft vor allem kaufmännische Kenntnisse und Kommunikationsfähigkeiten sowie soziale Kompetenzen benötigt. Dieser Zustand wird es Frauen erleichtern, in einer bislang männerdominierten Branche Fuß zu fassen. Um zukünftig weiter weibliche Talente anzuziehen und von ihrem Können zu profitieren, wird sich neben der Rolle der Frau auch in der Arbeitswelt einiges ändern.

Flexible Arbeitszeiten

Ob unterwegs oder bequem von zu Hause aus: Mobile Kommunikations- und Kollaborationsmöglichkeiten ermöglichen ein flexibles und nicht ortsgebundenes Arbeiten. Frauen können Beruf, Familie und Freizeitaktivitäten so wesentlich besser vereinbaren. An dieser Stelle ist allerdings zu beachten, dass früher eine verstärkte Präsenz am Arbeitsplatz oft von Vorteil war. Personen, die größtenteils aus dem Home-Office arbeiten, erhielten oftmals weniger Anerkennung für ihre Arbeitsergebnisse und übernahmen zudem selten Funktionen in der betrieblichen Interessenvertretung. Das könnte sich bereits durch die aktuelle Situation verändert haben, was erfreulich wäre. Flexibilität sei es örtlich wie zeitlich sind sicherlich für Frauen mit Kindern sehr förderlich. Diese Flexibilität ist mittlerweile in vielen Bereichen möglich. Ob im Bereich Verwaltung, Finanzen oder Vertrieb - überall gibt es flexible und effiziente Möglichkeiten auch Frauen genau das an die Hand zu geben, was Sie brauchen. Mehr Flexibilität, Selbstbestimmung und vielleicht etwas weniger Präsenz.

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